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Die italienisch-amerikanische Pianistin Elenora Pertz (geb. 1993) hat sich auf die Zusammenarbeit mit Sängern spezialisiert, sowohl auf als auch abseits der Bühne.

 

Ursprünglich von ihrer Mutter auf einer Farm in Ashtabula - einer kleinen ländlichen Stadt in Ohio (USA) - unterrichtet, fand Elenora im Alter von 6 Jahren ein kreatives Ventil in ihrem örtlichen Kunstzentrum, wo sie ihren ersten Klavierunterricht erhielt, intensiv klassisches Ballett studierte, eine Vielzahl von Medien der bildenden Kunst erkundete und in Musicals auftrat.  Obwohl sie sich für viele Kunstformen interessierte, war es klar, dass ihre Begabung am Klavier außergewöhnlich war, und mit 15 Jahren beschloss sie, ihre Energien zusammen mit ihrer Lehrerin Linda Kobler auf diese Disziplin zu konzentrieren. Neben vielen Erfolgen als Solopianistin begann Elenora schon früh mit Sängern zu arbeiten: Sie begleitete ihren Kirchenchor seit ihrem 9. Lebensjahr und spielte bei den Musicalproduktionen ihrer High School.  Später im College an der Vanderbilt University entdeckte sie den Beruf der Klavierbegleiterin und fand schließlich eine Berufung, die ihre Leidenschaft für Literatur, Poesie, Schauspiel und Musik miteinander verband. Mit 22 Jahren zog sie nach Europa und hat seitdem nicht mehr zurückgeblickt. Sie tritt in einigen der renommiertesten Institutionen des Kontinents mit spannenden Kooperationspartnern auf. Elenora findet ständig neue Wege, um das Repertoire des Kunstliedes für das heutige Publikum interessant zu machen, sei es durch innovative Programmgestaltung, Einbeziehung des Publikums oder durch die Einbeziehung anderer Kunstformen, die für ihre künstlerische Erziehung entscheidend waren. 

 

  Zu den Höhepunkten der Saison 2022/23 gehören Auftritte in der Wigmore Hall, dem Musée d'Orsay, dem Lied Fest Berlin-Oxford, dem Piano Salon Christophori und dem Atelier Lyrique de Tourcoing.  2021-22 war sie Teilnehmerin der renommierten Lied Mélodie Académie Orsay-Royaumont mit der Mezzosopranistin Florence Losseau, und das Duo veröffentlichte im September die gemeinsame CD Ombres chimériques (B Records, 2022). Die CD stellt Bergs "Sieben frühe Lieder" Debussys "Cinq poèmes de Baudelaire" gegenüber und zeigt die Gemeinsamkeiten der beiden europäischen Salonhauptstädte an der Wende zum 20. 

 

Als begeisterte Rezitalistin ist Elenora in ganz Europa und Amerika aufgetreten, u.a. bei der Schubertiade in Schwarzenberg, Snape Maltings (Aldeburgh), Brigitte Fassbaenders Eppaner Liedsommer, dem Muse Salentine Festival (OutThere Music) und der Korfu Philharmonie mit namhaften Künstlern wie KS Angelika Kirchschlager, KS Birgid Steinberger und Nikolay Borchev. 

 

Im September 2022 war sie Halbfinalistin beim Wigmore Hall/Bollinger International Song Competition, wo ihr Duopartner Jeeyoung Lim mit dem "Britten Pears Young Artist Prize" ausgezeichnet wurde - die erste asiatische Sängerin, die jemals einen Preis bei diesem Wettbewerb gewann. Zu ihren weiteren Wettbewerbserfolgen zählen der "Prix de Déodat de Séverac" beim Concours international de chant-piano Nadia et Lili Boulanger (2021), der Grand Prix bei Les Saisons de la voix (2020) in Gordes, Frankreich und der Auftritt im Finale von Thomas Quasthoffs Das Lied (2019), wo ihre Partnerin Jeeyoung den Preis für das "vielversprechendste Talent" gewann. 

 

Zu ihrer Diskographie gehören die kürzlich veröffentlichten Ombres chimériques mit Florence Losseau (B Records, 2022), More than a Myth: Lieder und Kammermusik von Engelbert Humperdinck mit dem Bariton Nikolay Borchev (Hänssler Classics, 2021), das einige Uraufführungen von weniger bekannten Kammermusikwerken des Komponisten enthält, sowie Aimer à loisir mit dem Tenor Kaëlig Boché (B Records, 2021), das Lieder von Zemlinsky und Mélodies von Saint-Saëns enthält. 

 

Als Opernpianistin und musikalische Assistentin arbeitet sie regelmäßig in allen drei Berliner Opernhäusern unter Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Sir Donald Runnicles und Thomas Guggeis.  Ein aktueller Höhepunkt war die Arbeit an der Premiere von Janaceks Več Makropulos an der Staatsoper Berlin unter der musikalischen Leitung von Simon Rattle, in der Regie von Claus Guth mit Marlis Petersen in der Titelrolle.

 

Elenora ist die offizielle Pianistin des Bundeswettbewerbs Gesang, wo sie bei der letzten Ausgabe 18 Sängerinnen und Sänger begleitete. Sie arbeitet sehr gerne mit KS Brigitte Fassbaender zusammen, unter anderem begleitet sie ihre Liedmeisterkurse beim Eppaner Liedsommer und beim Schleswig Holstein Festival. Seit 2021 ist sie Mitglied der Gesangsfakultät an der Universität der Künste Berlin.

 

Sie war Teilnehmerin fast aller wichtigen europäischen Programme für junge Künstler im Bereich Kunstlied, darunter das Britten Pears Young Artist Program, die Académie Orsay-Royaumont, Leeds Lieder, Lied Basel, das Franz Schubert Institut in Baden bei Wien, die Schubertiade Masterclass in Schwarzenberg und die Hugo Wolf Akademie in Stuttgart.  Durch diese Erfahrungen hatte sie das Privileg, Impulse von einigen der größten Künstler und Gelehrten auf diesem Gebiet zu erhalten, insbesondere von Robert Holl, Elly Ameling, Graham Johnson und Richard Stokes, um nur einige zu nennen.  Während ihres Studiums in Berlin wurde sie großzügig als Stipendiatin von Yehudi Menuhin's Live Music Now gefördert. 

 

  2015 schloss sie ihr Studium an der Blair School of Music der Vanderbilt University (Nashville, Tennessee, USA) mit einem Doppelstudium in Klavier und Europastudien bei Prof. Amy Dorfman als Valedictorian ab. Anschließend studierte sie Gesangsbegleitung an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien bei Dr. Carolyn Hague. Vor kurzem hat sie ihren zweiten Master-Abschluss in Liedbegleitung an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin in der Klasse von Prof. Wolfram Rieger gemacht.  Alle drei Abschlüsse hat sie mit der Bestnote abgeschlossen. Weitere wichtige Mentoren und Lehrer sind Prof. Susan Manoff, Dr. Deen Larsen, Prof. Helmut Deutsch und Thomas Lausmann. 

 

Als Liebhaberin von Sprachen spricht Elenora neben ihrer Muttersprache fließend Deutsch, Italienisch und Französisch. 

 

Elenora Pertz, die sich für Kunstverwaltung interessiert, war Praktikantin des Leiters der musikalischen Studien und des Casting-Direktors an der Wiener Staatsoper (2014) und Verwaltungsassistentin an der Washington National Opera im Kennedy Center (2015).   

 

Eine von Elenoras Leidenschaften ist die Unterstützung von Pianistinnen im Bereich des Kunstliedes. Wie Gerald Moore in seinem ersten Buch, The unashamed Accompanist (1943), feststellte, gab es schon immer viele fähige und leidenschaftliche Frauen, die diese Kunstform studierten, doch aus irgendeinem Grund waren diejenigen, die an die Spitze des Berufs aufstiegen, immer Männer. Elenora hofft, das Bewusstsein für den Mangel an Pianistinnen zu schärfen, die regelmäßig an den wichtigsten Institutionen auftreten, von Agenturen vertreten werden und als Professorinnen an europäischen Konservatorien tätig sind. Vor allem aber will sie Frauen das Rüstzeug an die Hand geben, um ihre Projekte zum Leben zu erwecken und Karrieren zu schaffen, die auf ihrer individuellen Definition von Erfolg basieren. Ihre persönliche Antwort darauf ist die Gründung und Leitung des Lied the Way-Workshops für Kunstlied-Pianistinnen, dessen erster Workshop im September 2021 von einer mit Spannung erwarteten zweiten Ausgabe im Mai 2023 gefolgt wird.  Ziel des Workshops ist es, Frauen auf drei verschiedenen Ebenen zu unterstützen - Wohlbefinden, Handwerk und Karriere - sowie ein dringend benötigtes Netzwerk von gleichgesinnten Kunstliedpianistinnen aufzubauen. Für weitere Informationen besuchen Sie www.liedtheway.com 

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